GS 550 E Wiederbelebung

Fragen rund um die Suzuki GS Modelle GS 125 bis GS 1100 G
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Den

GS 550 E Wiederbelebung

Beitrag von Den »

Hallo!

Ich bin neu hier in dem Forum.

Ich habe nun mal dieses schöne alte Motorrad (GS 550 E von 79) versucht wiederzubeleben. Sie stand so 10 Jahre rum.

Nun habe ich endlich Zündfunken, und sie geht nicht an. Vergaser ist gereinigt und all das. Sprit sollte ankommen. Auch mit Start Pilot hats nur einmal kurz geknallt.
Ich habe aber wohl nem Fehler gemacht fragt sich nur was.
Den Steuer Kettenspanner hatte ich ab und unverstellt wieder reingeschraubt. Kanns das sein? Ventile gekillt? Kann man das so machen? Ab und dran? Hört sich aber gut an alles.
Es geht alles ausser Standlicht Lämpchen :D sogar die Blinker und so.
Zündung eingestellt - die Kontakte sind halt bissl abgenutzt. Allerdings lief sie mal vor etwa Sechs Jahren kurz.
Vielleicht habt ihr mir nen Tipp. Meine Motivation lässt bissl nach grad und ich hätte die so gerne mal wieder. Sie will beinahe... Ich hör es genau ..

Liebe Grüße
Den
hannes
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Registriert: Di 16. Feb 2016, 13:52

Re: GS 550 E Wiederbelebung

Beitrag von hannes »

Hallo,willkommen im Forum!
Sie will? (Anspringen nämlich)
Dann gönn ihr doch nen neuen Satz U-Kontakte,prüf mal den
Luftfilter und überzeuge dich,ob wirklich Sprit läuft.
Auch den Akku (Batterie) darfst nicht vergessen.
Als nächstes (Steuerkettenspanner war ausgebaut!) prüfst
die Steuerzeiten.Bau auch mal die Kerzen aus und stell
ihren Zustand fest: trocken,rußig,ölig,feucht,wie alt?
Junge,gib nicht gleich auf!

Gruß - Hannes
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Prof
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Registriert: Fr 30. Jan 2015, 17:45
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Re: GS 550 E Wiederbelebung

Beitrag von Prof »

Auch von mir ein Willkommen und "nicht nachlassen". Wenn sie läuft, hast du Spaß
Grüße
Roland
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Martin
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Registriert: Di 20. Dez 2011, 16:40
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Re: GS 550 E Wiederbelebung

Beitrag von Martin »

hast Du ein Werkstatthandbuch? Falls nicht, meld dich per pn/email bei mir.
Grüße
Martin

Admin
Suzuki GS IG Rhein-Ruhr
http://www.suzuki-classic.de
Den

Re: GS 550 E Wiederbelebung

Beitrag von Den »

Danke für die Tipps erstmal!
Hab bissl geschraubt und..
Sie hat zwei mal geknallt und russig geraucht aus dem Auspuff- wir nähern uns. Und einmal gabs ne Verpuffung Richtung Vergaser.
Hab mal Hannes Liste abgeklappert.
Die Kontakte habe ich getauscht gegen bessere gebrauchte.
Als Batterie hängt ne Autobatterie dran wegen dem ewigen gejodel als. Zündkerzen sind bessere drin jetzt auch. Die Funken sind gut.
Luftfilter hab ich grade keine dran. Ich ahnte das ich den Vergaser nochmal ab machen muss, und die Ansaugstutzen sind geflickt da will ich net viel dran rumziehen. Ich bau den dran wenn sie läuft.

Meinst du mit Steuerzeiten auch Motor auf und Nockenwelle OT usw?
Wie sehe ich, das genug Sprit ankommt in der Brennkammer?
Fragen über Fragen.

Liebe Grüsse
Den
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Hajo
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Registriert: Do 2. Jan 2014, 20:51
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Re: GS 550 E Wiederbelebung

Beitrag von Hajo »

Hallo Den,
hört sich nach positiver Tendenz an!
Ohne Luftfilter wird der Motor schlechter anspringen, weil er zu mager läuft (insbesondere, wenn der Motor kalt ist). Rissige Ansaugstutzen können (u.a.) eine Eintrittspforte für Nebenluft sein, was auch das Startverhalten erschwert. Zur Kontrolle der Steuerzeiten muss nicht der Motor aufgemacht werden, Zündungsdeckel und Ventildeckel müssen halt ab (für den Ventildeckel brauchst du dann eine neue Dichtung). Den Check der Steuerzeiten kannst du kombinieren mit einer Kontrolle des Ventilspiels.
Wenn die Maschine lange gestanden hat, wird wahrscheinlich der Vergaser etwas verharzt sein, so dass Düsen (gerne die Chokedüsen!) ganz oder teilweise verstopft sind. Wenn die Zündung erstmal halbwegs steht (statische Einstellung) sollte der Vergaser gereinigt werden (ich halte große Stücke auf das Vergaserreinigerspray von Detlev Louis, Procycle), damit bekommt man auch hartnäckige Ablagerungen gelöst. Bei längerer Standzeit verlieren auch die Schimmernadelventile häufig ihre Funktion, eine lohnende Anschaffung sind dann Vergaserreparatursätze von Keyster. Wenn der Motor dann läuft, sollte die Zündung bei laufendem Motor abgeblitzt werden und dies bei Standgas plus Voreilung/Frühzündung.
Viel Erfolg und Gruß aus Bramsche
Hajo
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Gero Alexius
Beiträge: 104
Registriert: Fr 13. Mai 2016, 12:26

Re: GS 550 E Wiederbelebung

Beitrag von Gero Alexius »

Hi Den

die Geesses sind eigentlich unverwundbar bei sachgerechter Hege und Pflege ;)
Nach 10 Jahren Standzeit wirst du m.E. an der Revision der Vergaser nicht umhin kommen.
Das gibt dir auch ein gutes Bild über das Tankinnenleben.
Abgesehen davon dass die Schwimmerkammer von einem BS-Gaser ist und die 550er vermutlich mit VM's bestückt ist, kann es nämlich so aussehen

Bild

Da kann kein Sprit laufen :D
Zuletzt geändert von Gero Alexius am Mi 20. Dez 2017, 12:52, insgesamt 1-mal geändert.
besten Gruß
Gero

-----Es gibt immer einen Weg. Wer nicht vom Weg abkommt bleibt auf der Strecke-----
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icebird1961
Beiträge: 916
Registriert: Fr 12. Feb 2016, 08:57

Re: GS 550 E Wiederbelebung

Beitrag von icebird1961 »

Ich erlaube mir Hajo's Empfehlung zur Überprüfung der korrekten Einstellung der Steuerzeiten/ Nockenwellen noch etwas ergänzen:

Man kann an den GS-Motoren die korrekte Einstellung der Nockenwellen auch prüfen OHNE dazu den Ventildeckel abzubauen - wenn die Ventile nicht eingestellt werden sollen;

genau aus diesem Grund habe alle (!) GS Nockenwellen eine Kerbe auf der Stirnseite die sich sehr gut, nach Entfernen (Aber nicht mit Schraubendreher o.ä. raushebeln - sondern sauber am Gummirand raus ziehen-> Alukopf!) der lediglich leicht eingeklebten (wenn überhaupt) Halbmonde direkt unter dem Ventil-Deckel/Trennspalt überprüfen lassen !
... allerdings brauchst Du dazu ne gute LED-Taschenlampe, denn im Motor ist's bekanntermaßen "zappen-duster " :lol: - siehe Bild

Bild

das kann man in 20 min - inkl. dem wieder Einsetzen der Halbmonde erledigen OHNE den Deckel unnötig abbauen zu müssen, es sei denn Du willst an die Ventile/Shims ran ..

Ich habe das an meiner GS 400 so gemacht, da ich auf der Suche nach dem unsauberen Hochdrehen, meiner Ansonsten perfekt eingestellten GS 400 gewesen bin, und bin dann stutzig geworden, da meine Nockenwellen-Kerben eben NICHT gefluchtet haben, wie nach der Korrektur / auf dem Bild - woraufhin ich dann eben doch den Deckel abbauen mußte, um den Fehler zu korrigieren (waren nur 19 statt 20 Nieten zwischen den Markierung) -nun läuft Sie PERFEKT :lol:

P.S: Nach 10 Jahren oder so Standzeit würde ich OHNE komplette Vergaser-Revision/ALLE Düsen raus, Ultraschall etc.) erst gar nicht nach weiteren Fehlern suchen - Verpuffung in den Ansaugtrakt ist ein 100%-iges (!) Anzeichen für unsaubere Gemisch-Aufbereitung:
entweder durch Nebenluft an den Ansaug-Flanschgummis (die bei Dir geflickten gehen gar nicht - Schmeiß die Kaputten Flansch-Gummis in die Tonne & besorg Dir umgehend NEUE, sonst hast Du nie wiklich Ruhe - ansonsten sicherlich auch noch zu beheben: verdreckte Vergaser-Düsen !

Viel Glück - so etwas haben wir schon alle hinter uns !
GS 550 ET (1980), GR 650X (1988), Kawasaki ZR 750D Zephyr (1997), YAMAHA XT 500 (1988), YAMAHA DT 125MX (1979) :lol:
Sven1
Beiträge: 208
Registriert: Mi 29. Mär 2017, 22:34

Re: GS 550 E Wiederbelebung

Beitrag von Sven1 »

Moin Den,

wie bereit beschrieben, mach die Vergaser mal richtig sauber (z.B. im Ultraschallbad). Wenn die Karre 6 oder8 Jahre stand, war schon der neue Sprit mit höherem Bioanteil drin. Dieser bindet wesentlich stärker Wasser als der Sprit vor 20 Jahren. Da bildensich dann lustige Algen und wassonstnoch so im Wasserlebt.Gegenwirken kannst du später mit Benzinstabilisator, wenn du die Karre auch zukünftig länger stehen lassen möchtest.
Vorweg würde ich an deiner Stelle die Vergaser erst mal zerlegen und säubern (ich hatte bei meiner 81` er die verklebten Düsen, bitte nicht schlagen, einfach mit einer Stecknadel freigepopelt (müßen eh neu, da können die auch hinterher ruhig kaputt sein). Dann mit frischem Sprit und Pinsel gereinigt und danach die Düsen mit Druckluft durchgeblasen). Vor allem der Choke klemmt gerne. Bei den MEmbranvergasern kannst du den aber gut ausbauen und mit sprit reinigen. Vorher solltest du mal gucken ob du evtl. Sprit per Spritze oder Pipette direkt auf die Leerlaufeinheit bringst und die Verklebung zu lösen.)
Wegen der Schwierigkeiten beim Anspringen und hochdrehen.
Ich hatte einfach ein dünnes Brett vor die Ansaugseite gehalten und so die Luftmenge reduziert. ca. 3 cm Entfernung zur Ansaugung. Dann ging es hervorragend und drehte auch sauber hoch (incl. Fehlzündung, am Karfreitag um 12:00, in Bayern, direkt vor der Kirche :lol: ).
Wie gesagt ich hatte das gemacht, weil meine Karre seit 10 Jhren im Garten stand und derSprit im Vergaserund Tank Jadegrün war. Im Vergaser feierten die Algen fröhliche Urstände als ca. 5mm starker schmieriger Belag.)
Ach so, bevor du den Motor zum Lufen bewegst, würde ich einen Ölwechsel machen (irgend ein billiges Öl aus dem Baumarkt). Den Filter wechseln oder wenigstens genau angucken, die Ölwanne runter und nach Spänen oder anderem Abrieb suchen. Alles wieder zusammen setzen und etwas Zweitaktöl durch die Kerzenlöcher in den Motor geben. Einen Tag stehen lassen und dann Starten.

Viel Erfolg.

Grüße

Sven
Nichts ist so beständig wie die Veränderung.
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