Startverhalten, Leerlaufeinstellung GS 1000 G

[Hajo]

Hi,
bin ratlos und hätte gerne Support:
Motor wurde vor ca. 3.200 km überholt:
Zylinderkopf neue Auslassventilführungen sowie alle Ventile neu und geplant
Zylinder aufgebohrt auf 1100 ccm (Kolben 73,5 mm) und Dichtfläche ebenfalls geplant
Ventile während Einfahrphase mehrfach eingestellt, stehen jetzt stabil bei >0,03 und <0,10 mm
Kompression auf allen 4 Zylindern >11 bar.
Zündung: Kerzen und -stecker gleichzeitig erneuert, Zündzeitpunkt und Voreilung abgeblitzt, max. Voreilung wird einige Hundert U/min früher erreicht als nach Handbuch (gebrauchten Fliehkraftversteller erstanden, gereinigt und gefettet, zeigt gleiches Ergebnis), ist aber m.E. nicht relevant für die Problematik (oder doch?). Zündspulen und -kabel sind noch die alten (die Kabel liegen auf dem Ventildeckel auf, die Kabelhalter fehlen).
Vergaser: alle Membranen erneuert, Hauptdüse während der Einfahrphase beginnend mit 127,5 schrittweise herunterprobiert, beste Performance bei Vollast nun bei Verwendung der originalen 115 Düsen, im Teillastbereich bestes Ansprechverhalten bei höherhängen der Düsennadel um eine Kerbe (1 Stufe fetter), Luftdüse beginnend bei 45 Größe, dann herunterprobiert bis originale 40 Düse, nun wieder bei 41,3 Düse.
Gemischschrauben stehen nach Firmenempfehlung: 1 5/8
Als Auspuff fahre ich eine 4 in 1 von Motad.
Zu den Schwierigkeiten: Motor spring eher zäh an (war früher jedoch auch bei ausgelutschtem Motor immer ein guter Starter), läuft auch bei max. gezogenem Choke nur 1.500 U/min, es ist (häufig) unmöglich, ein stabiles Standgas einzustellen (tagesformabhängig?), manchmal steht es zu hoch (1.500 und mehr), dann glaube ich, eine gute Einstellung gefunden zu haben, was sich nach dem nächsten Starten dann als Irrtum herausstellt.
Heute nochmal probiert, Standgas einzustellen (und dann das Gemisch), habe ich aber abgebrochen, da der Motor so rauh lief, als ob nicht alle 4 Zylinder mitlaufen. Das Kerzenbild ist uneinheitlich, Zylinder 1 und 3 grau, ein Tick zu dunkel vielleicht, Zylinder 2 und 4 schwarz.Ich tippe eher auf Vergaser/Gemischaufbereitung als Zündung, aber das ist Spekulation.
Hat jemand einen Tipp?
Vielen Dank und viele Grüße aus Bonn, Hajo

[Dirk]

Hallo Hajo,

sehr ähnlich hatte ich dies in diesem Jahr zum Saisonstart. Meine GS1000G schien auch keinen funktionierenden Choke mehr zu haben. Das Starten war manchmal langwierig und sie drehte auch bei voll gezogenem Choke nur knapp über 1000 U/min. Dazu kam ein nicht stabil einzustellendes Leerlaufgemisch und damit auch ein je nach tagesaktueller "Hormonlage" der SUZI ständig wechselndes Standgas immer irgendwo zwischen 500 und 2.500 U/min.

Entdeckt habe ich dann diese Artikel des YAMAHA XS400 Clubs:
http://xs400.net/wb/pages/technik-faq/v ... rgaser.php

und hier auf Seite 8:
http://xs400.net/wb/media/faq_anhaenge/ ... r_V1_2.pdf

Die YAMAHA XS400 hat auch die Mikuni BS34 Vergaser wie unsere 1000G! Auch die YAMAHA XS650 hat wohl die MIKUNI Vergaser. Dort im XS650.shop kann man diese Choke-Kappen noch kaufen:
http://www.xs650shop.de/front_content.php?idcat=15

Ich habe neue Kappen montiert, aber auch parallel dazu die O-Ring Variante wie in Bild 17 zu sehen umgesetzt. Weiterhin habe ich versucht alles was mit Leerlaufsystem und was mit Chokesystem zu tun hat penibelst zu reinigen. Danach war alles wieder in Butter. Der Choke läuft wie gewohnt und auch das Leerlaufgemisch und damit das Standgas lies sich wie gewohnt einregulieren.

Da ich vier Sachen parallel gemacht habe (Choke-Kappen, zusätzliche O-Ringe, Reinigung Leerlaufsystem und Reinigung Chokesystem), kann ich natürlich nicht sagen, was bei mir die Ursache war. Letztendlich war es der Vergaser und hier wahrscheinlich ein nicht mehr sauber funktionierendes Leerlaufsystem. Was es bei mir auch immer ausgelöst hat, hast Du nun vielleicht noch ein wenig Suchfeld für Dein Problem.

[tobi]

Zumindest bei der 400er passen auch die Chokestöpsel einer XS400/650. Müsste jetzt schauen welche Artikelnummer ich mitgenommen hatte. Da gibts es zwei verschiedene. War deswegen während des letzten Haxenfressens im Laden um direkt vergleichen zu können, sehr kompetent und Preise gehen grad noch. Bei mir sind nämlich die Gummiplättchen am ende vonne Pümpel bockhart, da dichtet auch nimmer viel. Wobei bei mir der leerlauf noch halbwegs stabil läuft, aber verschlissen ist das ganze grumpel schon recht stark.

Tobias

[Hajo]

Hallo Dirk, hallo Tobias, ganz vielen Dank für Euren Input, werde mich nach Umsetzung wieder melden. VG Hajo

[Dirk]

Hallo Tobias,

schaue doch bitte mal nach der Bestellnummer und gebe sie durch. Es scheint dort verschiedene Choke-Stöpsel zu geben und auch ich habe meine dort nicht nach Bestellnummer gekauft, sondern wie Du nach persönlicher Rücksprache. Ich habe aber keine Ahnung mehr, welche Variante ich bekommen habe.

Falls jemand die Stöpsel bestellen möchte, wäre die Nummer für die passenden Stöpsel bestimmt hilfreich.

[tobi]

Sodele,
erstaunlicherweise waren die Stöpsel nicht für den bs34 gelistet, da hat mikuni wahrscheinlich auch schön lego gespielt. Auch aus dem grund war ich lieber vor Ort. Und preise? Mehr als billig im vergelich was der injektor vom Auto gekostet hat der mir aufm rückweg verreckt ist. Und woanders hab ich das zeug nie gesehen.
Für die 400er:
Stöpsel BS38 Artikelnummer 48-2012
Gummikappe BS38 Artikelnummer 48-5041

ich seh grad der durchmesser hinten ist nicht mit auf dem foto: 8mm

Tobias

[Dirk]

Hallo Tobias,

lieben Dank für das Nachschauen! Bei mir sind es dann tatsächlich auch die für den BS38. Warum auch immer? Aber Hauptsache sie passen!

[Hajo]

Moin, habe die Gummikappen im XS-Shop bekommen, die für die 34 Mikuni-Vergaser der Suzi passenden Gummikappen finden sich in der Tat auf der Seite der 38 Mikuni (weil Mikuni die 34 Vergaser für Suzuki und Yamaha nicht gleich konfiguriert hat). Die aktuelle Bestellnummer lautet 38-5041, Stückpreis 5,-€, und die Kappen passen wie angegossen. Probefahrt konnte ich wetterbedingt noch nicht machen.
VG aus Bonn, Hajo

[Martin]

sehr guter Hinweis. Danke. Werde ich auch mal tauschen...
Grüße
Martin

[icebird1961]

Hallo - hatte mit meiner GS 750 E und GS 1000 G anfänglich auch Probleme mit stabilen Leerlauf, schlechtes Ansprech-Verhalten etc.

Aber ich weiß, was ich kann (alles außer Vergasern - das braucht einen Profi - alles andere ist Gebastel - Sorry, aber ich habe selber zu oft ge-ultraschallt, Düsen gewechselt, höher & tiefer gesetzt und letztlich noch die Hauptdüsen gewechselt (wegen unmöglicher Motad 4-1) -
Resümee: habe mich in München an den hiesigen Vergaser Pabst gewandt (er ist wohl mit Abstand (!) der beste auf seinem gebiet:



Andreas Westphal Vergaserservice Redbaron, Ringstr. 12, 82223 Eichenau- 08141 5279000

Vergaser-Batterie Eingeschickt, Sauberer kosten-Voranschlag erhalten - ein paar Monate dauerte es leider ... dann die detailliert Rechnung über ca. 4-500 € gezahlt -
dafür aber PERFEKTES Motor-Ansprechen - besser wie im Neuzustand, da alle Düsen gewechselt, Bohrungen sauber aufgerieben etc. Ein Voll-Profi eben - der Mann lebt davon & hat meine vollste Anerkennung (und - NEIN - ich bekomme keine Prozente für meine Lobhudelei hier )