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Hallo zusammen,
ich bin neu hier und auch schon im "Neu-Forum" kurz vorgestellt.
Habe letztes Jahr eine GS 550 e 1980 zugelegt (80.000 km). Diese war längere Zeit gestanden und spring schlecht an, lief unruig und verschluckte sich auch gerne, wenn sie denn mal lief.
Was ich bisher getan habe:
-Vergaser ausgebaut, US-gereinigt und die Gemischschraube auf Werkseinstellung rausgedreht
-Zündung eingestellt
-Kerzen, Öl und Filter neu
-Luftfilter gereinigt bzw. neue Schaumstoffmatte

Danach lief sie noch nicht perfekt, aber springt sofort (auch ohne Choke) an, läuft einigermaßen rund und bringt (meiner Meinung nach) Leistung. Jetzt wollte ich die Vergaser mal noch etwas besser einstellen und synchronisieren, aber vorher noch das Ventilspiel einstellen. Kannte mich vorher kaum mit Motorrädern aus, aber mir ist dann schon ein Rasseln/Tickern aus dem Motorraum aufgefallen. Dachte, dass ich das Geräusch mit dem Ventilspiel einstellen gelöst bekomme. Also Ventildeckel abgenommen und mal gemessen; und ja, bei den meisten passt auch locker ne 0,1 mm Fühlerlehre rein( also zu groß).
ABER!
Beim drehen am Kurbelwellenstumpf ist was faul. Zum Einen das Drehen teilweise sehr schwergängig, wenn man dann weiterdreht plötzlich fast widerstandslos und dann wieder bisschen schwergängig. Ich glaube das die Schwergängigkeit/Leichtgängigkeit immer am gleichen Punkt der Drehung ist (hoffe ihr wisst was ich meine). Und immer wenn es schwergängig geht und man dann weiterdreht und es plötzlich fast widerstandslos geht (also man die Hand garnicht stoppen kann bis es wieder schwergängig wird), dann wieder auf Widerstand stößt rasselt was im Motor nach, als ob eine Feder paar Sekunden nachschwingen würde. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es aus der Mitte vom Motor kommt, also dort wo die Steuerkette langläuft. Allerdings konnte ich nicht sehen, ob die Schiene gebrochen ist o.ä.
Hat jemand ne Idee was das sein könnte, wurde bei der schwergängigen Kurbelwelle schon misstrauisch. Aber die Kleine hat Leistung und läuft an sich gut, nur das Rasseln/Tickern aus dem Motor ist bedenklich. Ich dachte, dass liegt am Ventilspiel, aber das scheint mehr zu sein. Und das hätte ich gerne in den Griff bekommen, bevor ich Deckel draufsetze und wieder fahre. Ich hätte auch nichts dagegen den Zylinderkopf mal runterzunehmen (das würde ich mir zutrauen und das Schrauben reizt mich immer mehr).

Viele Grüße und großes Dank im vorraus,
Alex

PS: Hier ein Bild der Steuerkette. Ich habe mal versucht sie hochzuziehen um zu schauen, ob sie sehr gedehnt ist (falls man das so prüfen kann), was aber nicht der Fall war. Ich habe übrigens auch mal Tonaufnahmen und mehr Bilder gemacht von oben genannten Problem, falls es vollkommen unverständlich ist was ich geschrieben habe

Servas.

Da es zu rasseln scheint:
drehst Du auch in die RICHTIGE Richtung?

Drehst Du anders als die Motorlaufrichtung, rasselt der Anlasserfreilauf. Und auch das beschriebene Schwergängig kommt dann evtl. daher.

Im Werkstatthandbuch steht, welche Länge die Steuerkette haben darf, WENN ich mich recht erinnere, über 20 Nieten 157,80 mm, das aber nur unter Vorbehalt, da ich keine spezifische Daten zu deiner habe und die 550 L als Referenz genommen habe. (MUSs also zuerst bestätigt werden)

Gebrochene Schienen kann man mit Lösen und Ausbau des Kettenspanners evtl. diagnostizieren,ohne den Kopf zu demontieren. Auch hier nicht verifiziert.

Da ich immer den Besten weg gehe, wenns um meine Maschinen geht, würde Ich (ich rede nur von mir) den Kopf runter nehmen.
1. Weiss ich dann, wie die Laufbuchsen beisammen sind
2. Schleife ich dann die Ventile neu ein und messe die Sitze.
3. Erkenne ich schleichende Defekte.

Aber ich bin nicht die Masse. Entscheide selbst, ob es dir Wert ist.

LG
Martin

Hi, danke erstmal NiceIce!
Ich drehe im Uhrzeigersinn. Ich habe mal ein Video hochgeladen, da das Problem doch recht schwer zu beschreiben ist. Das Geräusch kommt nicht während ich die Kurbelwelle drehe, sondern wenn nach einem kurzen schwergängigen Moment die Welle "weiterrutscht" und dann wieder abrupt am nächsten schwergängigen Punkt hängen bleibt bzw. abrupt angehalten wird. Danach rasselt oder schwingt etwas nach (Geräusch im Video).
Vielen Dank nochmals, ich hatte schon gedacht, dass ich nicht drum rum komme den Kopf abzunehmen. Sowas geht ja auch problemlos wenn ich den Motor im Rahmen lasse, oder?

Dank, Alex

Video:
https://youtu.be/cdVe9ZOASm0

Schraub erst mal beim drehen die Kerzen raus und teste das nochmal.

Das die Steuerkette kurz nach dem Kompressionstakt etwas locker wird, ist Normal, da du von Hand drehst fehlt die Geschwindigkeit.
der Motor ist ungleich belastet und hupft dann etwas vor oder zurück, bedingt durch die Kompression, merkst du ja beim drehen das es plötzlich leicht oder schwer geht. Vor allem weil du nicht gleichmässig drehst.

Nimm ne Ratsche und Kerzen raus dann gleichmässig drehen, wirst hören und sehen das alles ganz normal funzt.

LG
Martin

Ach ich Idiot... die Kerzen!!!
Aber sollte Druck und Volumen nicht linear abhängig sein, also sich die Kompression bei den verschiedenen Takten und Zylindern nicht gegenseitig aufheben; könnte das auf einen Unterschied beim Kompressionsdruck bei einem Zylinder hinweisen? Vielleicht zu viel Spinnerei... ist schon spät
Aber vielen Dank für den Tipp!!! Ich komme allerdings erst am Wochenende dazu den auszutesten und bin sehr gespannt.
Ich werde mich melden sobald ich es ohne Kerzen und mit Ratsche gedreht hab.

Dank, Alex

Nicht nur die Kerzen bremsen, auch die nocken der nockenwelle sorgen dafür das es mal ruckt, npje nachdem ob eine grad ein ventil öffnet, dann gehts schwer, oder schliesst, dann drückt die Nockenwelle unter umständen die nocke weiter.

Tobias

Gegenseitig aufheben tun die Zylinder sich ja nicht, hat ja eine Zündreihenfolge. Wie tobi angemerkt hat, machen Ventile auf, das geht schwer. und wenn sie zugehen, geht es leicht.

Steht ein Kolben im Kompressionstakt, geht der andere auf Ventilüberschneidung, immer 1 und 4, und 2 und 3 sind ja von Kolbenlauf im Einklang und 360 Grad in der Zündreihenfolge verdreht.

einen Kompressionsunterschied wirst du beiom durchdrehen von Hand nur erkennen, wenn er gegen Null geht oder eben SEHR gering ausfällt. Und dann wohl auch nur, wenn Du den Motor gleichmässig und stetig drehen würdest. Wie eben mit dem Anlasser.

Bin gespannt was bei rauskommt.
L>G
Martin

Alles klar Jungs, da muss ich mir bzgl. der Zündgebung u.a. noch bisschen Wissen aneignen, dass hab ich offensichtlich noch nicht ganz durchdrungen.
Aber nochmals vielen Dank, werde berichten!

Grüße,
Alex

Noch kurz zur Beruhigung,
Kopf und auch Zylinder/Kolben können im Bedarfsfall ausgebaut werden, ohne den Motor aus dem Rahmen zu nehmen. Tank runter, Hupen ab, Vergaser und und Krümmer runter, dann gibt's Platz genug. Aber zunächst wirklich testen, was weiter oben beschrieben und angeraten wurde. Und ich würde, bevor der Kopf runterkommt, bei Zweifeln noch den Kettenspanner besonders unter die Lupe nehmen.
Gruß aus Bonn
Hajo

Hey Leute,
da muss ich mich echt entschuldigen. Hab vorhin die Kerzen rausgemacht, gedreht und ja, jetzt läufts ohne Rascheln! Es ist zwar nicht trotzdem nicht immer gleich viel Widerstand beim drehen, aber kein Vergleich zu mit den Zündkerzen. Das nächste Mal werde ich etwas mehr grübeln bevor ich hier eine Frage stelle *schäm*.
Jetzt kann am Wochenende fröhlich das Ventilspiel eingestellt werden und vielleicht auch bisschen das Gemisch schöner einstellen. Hatte nach dem Vergaser reinigen die Gemischregulierschrauben erstmal auf Werkseinstellung rausgedreht, weil die vorherige Einstellung kaum noch richtig lief. Danach noch bisschen eingestellt, sodass das Standgas maximal wurde. Aber beim Rausdrehen der Zündkerzen habe ich gemerkt, dass die scheinbar doch recht mager (weiß) und die anderen 3 Zylinder deutlich zu fett laufen (echt schwarz/rußig); und ich bin seit dem letzten Wechsel (und Gemisch "einstellen") keine 100 km gefahren

Aber nochmal VIELEN DANK an alle hier!!!

Alex