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GSX 550E - Austauschmotor mit 64/68 PS oder Revision?

Verfasst: Sa 17. Aug 2019, 22:51
von Severin
Hallo ins Forum!

Der Motor meiner GSX550E (50Ps) wird zumindest mittelfristig einiges an Ersatzteilen für den Motor brauchen. Beispielsweise zeigen die Nockenwellen schon einiges an Spuren, die Kompression kratzt ebenfalls so langsam an der Grenze. Ich würde meine H-Zulassung natürlich gern langfristig erhalten.
Ich habe nun ein Angebot für einen Motor mit sehr geringer Laufleistung. Er gehörte zu einer GSX550 allerdings ist unklar ob es sich um die gedrosselte (50Ps) oder die offene Version handelte. Ist es zulassungstechnisch möglich ggf. den stärkeren Motor zu verbauen?
Lohnt sich überhaupt die Anschaffung von solchen Standuhren von Motoren die ewig rumlagen oder ist es langfristig sinnvoller den vorhandenen Motor mit Neuteilen (wo nötig) aufzubauen?
Viele Grüße,
Severin

Re: GSX 550E - Austauschmotor mit 64/68 PS oder Revision?

Verfasst: So 18. Aug 2019, 11:34
von Martin
wegen der Zulassung eines stärkeren Motors würde ich einfach mal beim TÜV vorsprechen. Die sagen dir, was geht. Aber ich bezweifel auch, dass der Prüfer bei seiner Proberunde einen Unterschied von 50 auf 64 PS bemerken würde.

Bei dem Gesamtwert des Fahrzeugs wird sich eine Überholung mit Neuteilen nicht lohnen. Du kannst ja mal rechnen, was ein Satz Kolben mit Ringen, Schleifen der Laufbahnen, Nockenwellen überarbeiten und Dichtungssatz kosten. Da kaufst Du besser ein ganzes Fahrzeug, was läuft und wenig gelaufen hat.

Ein Motor mit langer Standzeit kann auch tadellos laufen. Ich habe schon einen GS850G-Motor nach mindestens 20 Jahren Standzeit in Betrieb genommen und der läuft jetzt schon 60tKm einwandfrei. Aber da kommt es auch auf die Lagerung an. Und Du kaufst bei einer Standuhr natürlich immer die Katze im Sack.

Grüße
Martin

Admin

Re: GSX 550E - Austauschmotor mit 64/68 PS oder Revision?

Verfasst: Mo 19. Aug 2019, 09:34
von Dyo
Überholen ist halt immer eine Frage, was ist verschlissen und bekommt man die Teile neu.

Ich per4sönlich würde lieber immer mal am Ball bleiben was Angebote von ganzen Bikes und Motoren betrifft und mir dann, wenn man was günstig bekommen kann auf Lager legen. Dann haste wenn mal was defekt ist, Ersatzteile vor Ort, denn wenn man was bestimmtes sucht, zahlt man teilweise ein Vielfaches von dem, was es kostet wenn jemand den Platz in der Garage braucht und es rauswirft.

Ein Standuhr wie du so schön sagst, kann super sein, wenn der Motor nicht gerade offen draussen lag.
Wenn die Ansaug und Auslaßkanäle abgedeckt waren, passiert da nix dran.

Vorgehensweise den schonend in Betrieb zu nehmen:
Kerzen raus, etwas Feinöl (Ballistol oder Nähmaschinenöl) in die Brennräume, damit sich verklebte Kolbenringe lösen können.
Ventildeckel ab und Ventilführungen etwas mit Motoröl benetzen, ebenso die Nocken und Schlepphebel.
Ruhig ein paar Tage stehen lassen.
Dann immer mal wieder von Hand etwas drehen, damit die Ventilfedern, die die ganze Zeit gedrückt waren sich etwas entspannen können.
Altes Öl raus und billiges neues rein, am besten gleich in der Ölwanne das Sieb säubern und neuen Filter vorne rein.

Dann kannste den anschmeissen und bei geringer Drehzahl warm laufen lassen. Achtung bei Fahrversuchen, die Kupplung wird verklebt sein und erst einen deftigen Ruck brauchen um sich zu lösen.
Nach erstem Laufen bis Betriebstemperatur das heisse Öl ablassen und neues rein, jetzt sollte der alte Ölmist schon gelöst sein in dem Frischen Wegwerföl. Jetzt kannste auch was gutes reinkippen, wenn du magst. An sich können die aber am besten Billiges Öl ab, denn das übertrifft in der Qualität das wofür die Motoren gebaut sind um Welten.

Der einzige Haken an einem Motor der ewig gestanden hat ist:
Es könnte sein, dass er nach kurzer Zeit anfängt zu siffen. Wenn die Simmeringen Jahrzehnte nicht gelaufen sind, und verhärtet sind, geben die schnell auf.
Willst du also Dauerhaft Spaß dran haben, musst du den neuen alten zerlegen, reinigen und mit neuem Dichtsatz zusammen bauen.
Dann kannst du alle Teile checken, evtl einzelne Teile noch wechseln und auch von innen reinigen. Der Aufwand wie oben entfällt und du hast einen fast neuen Motor.

PS:
Lass dich nicht abschrecken, beide Varianten hören sich nach mehr Arbeit an als sie wirklich sind.
Wenn du einen Motor eh vor der Nase liegen hast, ist es easy. Werkstatthandbuch, gutes Licht ein wenig einfaches Werkzeug und ein sauberer Arbeitsplatz sind alles was du brauchst. Wichtig: Drehmomentschlüssel nicht nur haben, sondern auch benutzen.
Zugriff auf Helicoil in M6 wäre sinnvoll, da die meisten Motoren in dem Alter schon so einige defekte Gewinde haben werden.