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Re: GS 550 Katana Motor über 70k km was kann ich erwarten?

Verfasst: Mi 19. Aug 2020, 18:36
von AHK
Endoplast hat geschrieben: So 16. Aug 2020, 22:27..sondern mich im Alltag auch drauf verlassen können und natürlich auch nicht direkt den ganzen Motor überholen müssen...
Nach meiner leidlichen Erfahrung, ist dazu kein Klassiker geeignet, da man damals einfach noch ein wenig mehr Warten musste. Selbst wenn es nur das Reinigen des Vergasers nach dem Winter war. Mein zuverlässigstes Motorrad war ein 2-Takter. Dort habe ich im Frühjahr nur die Schwimmerkammern und die Powerjet-Düse kontrolliert und das war es. Sprang immer an und das leidliche Ventile einstellen fällt dort flach :-)

Ein schöner stabiler 2-Takter wäre nach meiner Ansicht der beste Klassiker. Am besten günstig und dann Kolben/Zylinder und KW prüfen und evtl. neu machen. Aussagen wie "alles frisch gemacht", sollte man stets kritisch entgegen sehen, wenn man den Verkäufer nicht sehr sehr gut kennt.
Wenn es um Zuverlässigkeit geht würde ich keine alte 2-t-Kawa nehmen... die bekommt man allerdings auch nicht für 650,- Euro ;-)
Die anderen Marken allerdings langsam auch nicht mehr.

Wieviel Leistung man braucht ist auch noch so eine Frage. Je weniger Testosteron im Blut ist, desto weniger Leistung tuts in der Regel. Wirklich brauchen tut man nicht viel. Hatte mal eine RD200 mit wahnsinnigen 24 PS. Da musste man nicht mit Ausdrehen und Gas geben zurückhalten. Immer volles Rohr, dann schwomm man im Berufsvekehr gut mit..und bei uns gehts nur Berg auf oder ab. Nicht wie mit einer 200 PS Bodenluftrakete, die mich im ersten Gang schon an Endgeschwindigkeit übertrumpft haben.

Meine alte VT750C , Bj 86 war das glaube ich, war auch sehr zuverlässig. Aber bei dem ganzen alten Geraffel sind mittlerweile mit größter Wahrscheinlichkeit alle Gummiteile hin oder nahen dem Zustand.

Um täglich sorglos zu fahren würde ich eher zu was aktuellerem tendieren ....und die GS dazu als Zweitmopped :-) ... der Trend geht doch zum Zweitmotorrad...oder welche Zahl war das nochmal ? ;-)

...dann ist auch der KM-Stand nicht ganz so wichtig.

Re: GS 550 Katana Motor über 70k km was kann ich erwarten?

Verfasst: Do 20. Aug 2020, 02:51
von Endoplast
Kurzes update zu später Stunde:
Meins! :D

Ich mus gestehen, trotz Kompressionsprüfer im Auto habe ich darauf verzichtet. Es hat von vorne bis hinten einfach alles gepasst, sowohl an der Maschine, alsauch Menschlich.

Werde Bilder einstellen sobald ich sie hier habe.


Mit Zuverlässig meinte ich nicht Wartungsfrei.
Ich will bei entsprechender Wartung nur nicht immer bangen müssen ob sie anspringt oder ob ich liegen bleibe.
Da gibt es ja durchaus Oldtimer die da sehr eigenwillig sind, wenn der Wind aus der falschen Richtung weht.


Gruß und danke euch!

Re: GS 550 Katana Motor über 70k km was kann ich erwarten?

Verfasst: Do 20. Aug 2020, 12:32
von Frank
Meine GS 550, die ich im Alltag fahre, geht langsam auf Kilometerstand 280.000 zu ohne grosse Probleme. In den letzten über 100,000km bin ich nur einmal liegengeblieben mit einer defekten Lima. Sie ist ein Schwachpunkt, die Ladespannung sollte öfter mal gemessen werden. Vergaser werden etwa alle 50.000km mit einem Rep. Satz überholt, der Simmering im Steuerkettenspanner ist öfter fällig, ist aber eine Arbeit von einer Viertelstunde.
https://www.motorradonline.de/klassiker ... ve-kisten/

Re: GS 550 Katana Motor über 70k km was kann ich erwarten?

Verfasst: Do 20. Aug 2020, 16:49
von Mackey
Frank hat geschrieben: Do 20. Aug 2020, 12:32 ..der Simmering im Steuerkettenspanner ist öfter fällig, ist aber eine Arbeit von einer Viertelstunde.
Hallo Frank, gibts da ein How-to zu? Viertelstunde klingt verlockend. Gruß
Lukas

Re: GS 550 Katana Motor über 70k km was kann ich erwarten?

Verfasst: Sa 22. Aug 2020, 09:15
von Einherjer

Re: GS 550 Katana Motor über 70k km was kann ich erwarten?

Verfasst: Sa 22. Aug 2020, 14:40
von Endoplast
So hier die versprochenen Bilder, vorläufig erst einmal nur eins, da ich sie erst nächste Woche mit dem Anhänger hole.
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Die Decals waren alle mal Rot, aber das ausgeblichene Weiß hat irgendwie auch was.
Was man nicht sieht ist die US Rückleuchte, welche zwei kleine runde Einzelleuchten besitzt.

Laut dem Vorbesitzer ist es wohl ein US Modell welches aus einer Kaserne der Amis kam.
Die Farbgebung scheint nach meinen Recherchen zumindest sehr selten zu sein und ich habe mich direkt verliebt.

Man verzeihe mir auch meine kleinen Schutzbehauptungen ala Arbeitskollege, ich war anfangs noch unsicher und wollte vermeiden das nach dem Inserat gesucht wird.
Sie hat 66k km und ich habe 800€ Bezahlt, hätte sicher noch 100€ runter handeln können aber es hat einfach alles gepasst, so dass ich dazu gar keine Lust hatte.

Die Bremsbeläge, hinteren Stoßdämpfer, Hinterradschwinganleger, Sitzbank neu bezogen und ein paar Kleinigkeiten die mir entfallen sind, sind vor zwei Jahren neu gemacht.
Sie hat jetzt zwei Jahre in der Garage gestanden , da der Besitzer Gesundheitlich leider nicht mehr Fahren kann. Nun wollte er nicht dass sie noch länger steht und hat sie, zum Glück an mich, verkauft.
Ich muss zwar direkt zum TÜV, habe aber keine Bedenken das dies ohne Probleme funktioniert.

Die Zwei Jahre ist sie regelmäßig bewegt/ umgestellt und laufen gelassen worden. Springt auch direkt an und hat einen weichen und homogenen Motorlauf.

Sie ist komplett original, bis auf zwei Dinge:
Die Scheibe und die Zündung. Letztere ist von einem anderen Motorrad da sie wohl standfester sein soll, habe vergessen von welchem da frage ich nochmal nach.


Fünf kleinere Fehler/ Dinge die man früher oder auch später in Angriff nehmen sollte hat sie auch:
- Altersentsprechend ein Paar Lackabplatzer, aber ohne Rost da Grundierung noch drauf, am Lenker und den Felgen
- Der Batteriekasten/ Platte ist rostig, den werde ich mir wohl mittelfristig aus Edelstahlblech nachbauen.
- Der Benzinhahn lässt sich nicht mehr bewegen, steht auf Automatik und funktioniert. Der muss wohl nur mal geschmiert werden. Habe vorsichtshalber direkt einen Repsatz geordert.
- Beim letzten TÜV wurde protokolliert, dass die Gabel links leicht feucht sei. Ist mir jetzt nicht aufgefallen.
- Die Bremsenentlüftungsschraube vorne rechts ist abgebrochen, muss man schauen dass man sie ausgedreht bekommt. Eine Neue gab es dazu.

Bin nun super glücklich und freue mich auf einen tollen Klassiker.
Gleichzeitig habe ich nach über zehn Jahren Pause gehörig Respekt und Angst dass sie mir umfällt, aber das wird schon (hoffe ich).

Wenn jemand noch mehr Informationen zu dem Design der Maschine hat gerne schreiben,
Ich werde auch Suzuki mal anschreiben und hoffe dass sie mir mit der Fahrgestellnummer weitere Informationen geben können wo sie genau her kommt und wo sie ursprünglich verkauft wurde.


Gruß

Re: GS 550 Katana Motor über 70k km was kann ich erwarten?

Verfasst: Sa 22. Aug 2020, 15:53
von Frank
Geht viel einfacher den WDR zu erneuern. Ich habe mal ein Werkzeug gebaut aus einem gekürztem 30er Rohrschlüssel und einer alten Achse und einer Schraube M6, sollte aber mindestens 8.8 sein. Damit lässt sich die Nachstellvorrichtung ohne die Demontage von Vergaser usw. einfach ausbauen. WDR wechseln, wie in der Anleitung im WHB wieder zusammensetzen, dann, WICHTIG, genau in der Position fixieren. Ich benutze dazu ein genau abgelängtes Stück Gartenschlauch, der Länge nach geschlitzt, das ich um die Nachstellfeder lege, damit sich der Mechanismus nicht verstellt. Dann Einschrauben, das Schlauchstück entfernen und die Sache ist erledigt.
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