|
zurück zur Übersicht
|
Michael berichtet von seinem Aufbau einer GSX 750 Silver-Suzi.
|

GSX 750 E vollständig zerlegt
|
Alles fing damit an, dass ein Freund im Jahr 2009 der Meinung war, ich sollte
mal wieder Motorrad fahren. Er hatte auch noch eine einigermaßen fahrbereite GS750E
von 1980, die er für sich selbst angeschafft hatte, aber dann irgendwann den Spaß
daran verloren hat. Zur Ersatzteilversorgung stand noch eine 2. Maschine (GSX750E Silver Suzi)
da, welche ihre letzten Jahre unter einer Kreuzberger Laternengarage zugebracht hat.
|
|

Schwingenbohrung
|
Zuerst habe ich eine Bestandsaufnahme der vorhanden Teile gemacht. Wenn die
Silver-Suzi mal ansprang, fuhr sie eigentlich auch ganz schön.
Einziger Mangel waren Ladeprobleme. Also stellte sich für mich die Frage:
entweder die Finger davon lassen, oder mal richtig alles restaurieren.
Nach kurzer Überlegung wurde also die Werkstatt aufgeräumt und mit dem zerlegen
angefangen. Als erstes wurden die brauchbaren Lackteile herausgesucht geschliffen
und für die Lackierung vorbereitet. Anschließend ohne Fertigstellungstermin zum Lackierer.
Weil ich aber zwischendurch auch noch fahren wollte, wurden die Teile der Silver Suzi
montiert. Den durchgerosteten Tank gelötet, usw. Na ja, so fuhr sie einigermaßen, sah
aber noch schlimmer aus.
|
|

Fertig für den TÜV
|
Der Wunsch wuchs, eine „Silver-Suzi“ zu restaurieren. Mir gefiel die Lampenverkleidung
der GSX750E nie. Also Lackierer anrufen und Lackierung in Silber bestellen.
Und so kamen an die fahrbereite Suzi immer die schlechteren Teile, während die
guten Teile nach und nach restauriert wurden. Der Silver-Suzi Rahmen und alle
möglichen Anbauteile wurden für die Pulverbeschichtung vorbereitet. Dazu musste noch
die Schwingen-Lagerung aufgebohrt werden. Ich hatte eine Alu-Schwinge von einer GSX1100,
da ist der Schwingen-Bolzen 1 mm grösser.
|
|

Vorlage für die Schriftzüge
|
Die Sitzbank musste zum Polsterer, beide waren aufgerissen.
Jetzt waren also die Lackteile und Rahmenteile, Gabelbrücken, usw. weg.
Also Platz sich um den Motor zu kümmern. Der fahrende Motor brauchte langsam
immer mehr Öl, also hab ich den 72.000Km gelaufenen Motor zerlegt.
Also erst mal alle Teile gereinigt und dann vermessen. Und welch ein Wunder, fast alles
noch innerhalb der Toleranzen. Sogar die bereits gekauften Ventilschaftdichtungen
mussten nicht erneuert werden. Also wurden nur neue Kolbenringe, ein Dichtsatz und
jede Menge Gewinde-Rep-Buchsen (Time-Sert) montiert.
|
|

Schriftzeichen werden geklebt
|
Man macht sich ja so seine Gedanken über den Motorlack, Wärme, Grundierung,
Öl-Benzinbeständig, usw. Also den guten Motorlack (R+H Lacke) bestellt.
Mit den original entsprechenden Lacken war ich früher immer sehr zufrieden.
Leider nach diversen Spraydosen (90 € Investition) war gerade erst das untere
Gehäuse einigermaßen deckend lackiert. Beim nächsten Wochenendeinsatz ist mir
dann ein Benzintropfen draufgekleckert. Also schnell abgewischt, leider auch
die Farbe. Der nächste Versuch der Motorlackierung ging dann weiter mit
einem schwarzen Metallschutzlack eines großen Lebensmitteldiscounter.
Hat prima gedeckt, hält ohne Grundierung, ist schon mehrfach Benzin drüber
gelaufen, und sieht jetzt auch nach 2 Saisons immer noch gut aus. Das Einzige
Manko: glänzt mehr als das Original.
|
|

Motor ist zerlegt
|
Nun wurden die Alu-Teile poliert. Tauchrohre, Schwinge, Räder, und das eine oder
andere Kleinteil. Es hätte bestimmt noch schöner werden können, aber irgendwann
hatte ich so die Schnauze voll. Nun kamen auch langsam die aufgearbeiteten Teile
vom Pulvern und Lackieren zurück. Also konnte der Zusammenbau erfolgen.
Die Lackteile waren aber bis jetzt nur Silber. Dekorstreifen und Embleme gibt es
natürlich bei Suzuki nicht mehr, obwohl die Ersatzeilabteilung bei Suzuki
Deutschland sehr kooperativ war. Habe alle Daten zu diesem Modell erhalten. Danke dafür!
Die Dekorstreifen stammen nun von einem Nachbauer in Kanada
(gehörten zu einem US-Modell in Schwarz). Aber es fehlten immer noch die speziellen
Silver-Suzi Aufkleber. Da hatte ich eine ganz liebe Freundin (Copy-shop, Werbung,
Fahrzeugbeklebung und vieles mehr), mit der ich ein Wochenende am PC gearbeitet habe.
Und nach gefühlten 2.000 Stunden waren die neuen Embleme (Japanischer Schriftzug,
Silver-Suzi und die Nummerierung) fertig. Jetzt nur noch alles aufkleben.
War auch nicht so einfach.
|
|

Schaut gut aus
|
Damit den teuren Dekors nichts passiert, wurde alles noch mal mit Klarlack überzogen.
Jetzt muss eigentlich nur noch alles zusammengeführt werden. Der Kabelbaum wurde an
allen Verbindern überarbeitet und eingebaut. Zeitweilig hat sie immer wieder ein
Ladungsproblem, dem ich auf den Grund gehen muss. Liegt aber auch oft an der langen
Standzeit bis zum nächsten Einsatz. Jetzt läuft die Suzi schon die 2. Saison und ich
bin recht zufrieden, ist für meine Ausfahrten völlig ausreichend und zuverlässig.
Und mittlerweile gefällt sie mir auch.
Vom Serienzustand abweichend: Auspuff Termingnoni, Schwinge GSX 1100, Bremslichtschalter
vorn in Druckleitung, Guiliari Sitzbank, Stahlflexbremsleitungen.
|
|
|
zurück zur Übersicht
|
|
|