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Restauration einer GS 850
Dies ist die Geschichte von Martins erster GS 850.
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GS 850 im Jahr 1996
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1996 hab ich die GS 850 G als Student in schlechtem Zustand für 1.200,-DM gekauft. Sie ist
Baujahr 1981, hatte damals etwa 84.000 Km auf dem Tacho und lief ganz ordentlich.
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Zerlegen der GS
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Nach ein paar tausend Kilometern kamen die ersten Ölverluste, die stetig an immer neuen Stellen auftraten.
Wo bei der GS überall Öl rauskommen kann?! Bei 89 tKm sprang dann auch noch der 3. Gang regelmäßig
raus und sogar das Hinterradgetriebe des Kardan wurde undicht, also bin ich die Komplettrestauration
angegangen. Es ging los mit Zerlegen in alle Einzelteile, der Rahmen wurde pulverbeschichtet.
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sieht doch schon viel besser aus (1999)
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Dann passierte erstmal länger nichts, ich hatte ja inzwischen eine GS 1000 S zum fahren gekauft.
So kam ich dann ein Jahr später wieder in die Garage, um weiter zu schrauben. Nach einigem
Teilesuchen hat sie dann neue Kolben in Übergröße bekommen, der Zylinderkopf wurde überarbeitet
und alle Seitendeckel wurden poliert. Beim Getriebe wurde der 3. und 4. Gang ersetzt. Die vergammelte
Marshall 4-1 wurde durch eine neue ersetzt. Die Bremszangen hingen nach der langen Standzeit
fest, die Bremsen wurden komplett gegen überholte Katana-Bremsen getauscht.
Für einige Jahre gab es noch einen originalen schwarzen Lacksatz und eine Giuliari-Sitzbank.
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Frühjahr 2004
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Im Frühjahr 2004 wurde die GS mit Koni-Stossdämpfern und einer originalen Sitzbank ausgestattet.
Da der Tank innen nicht gut aussieht, suche ich nach einem rostfreien Tank. Die Lackierung
übernimmt ein Rentner, der in tagelanger Arbeit auch die einzelnen Zierstreifen lackiert. Die
Laufleistung beträgt inzwischen 112.000 Km.
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Während der Saison 2007 wurde der Ölverbrauch merklich höher und die Zylinderkopfdichtung wurde
undicht. Bei der Revision im Winter 2007/2008 stellte ich ein zerbröseltes Zylinderkopf-Stehbolzengewinde
fest. Da bei der Demontage viele Späne nach unten in den Kurbelwellenschacht gelangten, habe
ich den Motor ersetzt. Der alte Motor hatte mit jetzt mindestens 150.000 Km seine Dienste getan.
Und da die Kolben auch wieder etwa 80.000 Km gelaufen hatten, wäre hier demnächst auch eine
Überholung fällig gewesen. Aus den Staaten habe ich zufällig vor ein paar Jahren einen Motor
mit nur 15.000 Meilen nach Tacho bekommen, der jetzt zum Einsatz kam.
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Frühjahr 2009
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Im Verlauf der Sasion 2008 stellten sich einige Mängel ein. Das Lenkkopflager fing an zu wackeln, die Zylinderfussdichtung
wurde undicht und die Bremsbeläge schleiften etwas, weil die Kolben nicht mehr gängig waren. Also erfolgte
im Winter 2008/2009 eine größere Revision. Der Motor bekam eine neue Zylinderfuss- und Kopfdichtung und das Lenkkopflager
wurde erneuert. Ein Standrohr wurde getauscht, welches zwei kleine Macken hatte.
Die Gabel wurde mit härterem Öl befüllt und die Bremszangen erhielten neue Kolben mit Dichtsätzen.
Einige Teile wurden nachpoliert.
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Sommer 2020
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Im Sommer 2020 hat die GS 850 G insgesamt gute 180.000 Km gelaufen. Der
amerikanische Ersatzmotor, den ich im Winter 2007/2008 eingebaut hatte, braucht inzwischen
ordentlich Öl bei höheren Drehzahlen. Mit der Zeit nerven auch undichte Stellen wie
Drehzahlmesserantrieb, Steuerkettenspanner und Ventildeckeldichtung. Als sich bei der
Inspektion im September 2020 dann auch noch ein Zündkerzengewinde verabschiedet, ist die Zeit
reif für eine komplette Überholung.
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März 2021
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Im Winter 2020/2021 verbaue ich einen frisch gehohnten Zylinder mit sehr guten Kolben und einen
deutlich besseren Zylinderkopf. Die hintere Steuerkettenschiene sieht übel aus und wird gegen
ein neuwertiges Gebrauchtteil ersetzt. Bei der Montage der Nockenwellen ärgern mich
die Gewinde der Nockenwellenlagerböcke ganz ordentlich. Beim Test ziehen die Gewinde brav die 10 Nm und
montiert kommen die Schrauben nacheinander hoch. Jetzt sind in 14 von 16 Gewinden Helicoils
eingesetzt und der Motor schnurrt wieder.
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März 2021
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Die GS 850 G ist soweit im Originalzustand bis auf sinnvolle Änderungen wie Lucas Stahlflex
Bremsleitungen, die vordere Bremsanlage von der Katana 1100, Koni-Stossdämpfern und einem
Gabelstabi von Forged. Die Marshall 4-1-Anlage hat einen guten Klang
und ist wesentlich schöner als die originalen Endtöpfe, wie ich finde.
Nach der Revision ist jetzt wieder ein guter Stand erreicht und die nächsten Saisons können kommen.
Aber fertig ist eine GS nie, deshalb gibts irgendwann bestimmt weitere Bilder und Geschichten :-).
Wenn ihr Zeit und Lust habt, schreibt doch eure Geschichte mal auf und mailt sie mir.
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Martins Sammlung
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